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ÜBERNATÜRLICHES

PARANORMALE PHÄNOMENE:

EXISTIERT DAS ÜBERSINNLICHE ?

 

 

 

NAHTODES  -  ERFAHRUNGEN:

EIN BLICK INS JENSEITS ?

 

 

 

PARANORMALE  PHÄNOMENE
 

EXISTIERT DAS ÜBERSINNLICHE ?

SCHNELLÜBERSICHT

- Sog. paranormale oder "PSI-Phänomene" scheinen auf die Existenz verborgender Wirklichkeitsebenen zu deuten, die sich im Widerspruch zu den (bekannten) Naturgesetzen befinden.

- Oft diskutierte PSI-Phänomene sind Spuk, außersinnliche Wahrnehmungen wie Fernwahrnehmung, Zukunftssehen, Hellsehen, Gedankenübertragung und Telekinese (Einwirkung auf die Materie durch Gedankenkraft), u.a.

- Experimentelle Befunde liefern manchmal "bemerkenswerte", insgesamt aber widersprüchliche, interpretationsabhängige und letztlich kaum aussagekräftige Ergebnisse.

-Viele PSI-Phänomene beruhen auf Einbildung, Tricks, natürliche Einflussgrößen und müssen letztlich als nicht real eingestuft werden!

- Es gibt keinen objektiven Beweis und keine interpretationsunabhängigen Indizien für die Existenz paranormaler bzw. übernatürlicher Vorgänge!

- Ein totaler Gegen-Beweis existiert ebenfalls nicht (bzw. ist nicht definierbar).

 

 

GESUNDBETEN, FERNHEILUNG

Können Gebete und Segenswünsche menschliche Schicksalsverläufe beeinflussen? In den USA wurde eine Studie mit 1800 Herzpatienten nach einer Bypass-Operation durchgeführt. Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: Eine Gruppe wusste, dass fremde Menschen für sie beten, einer zweiten wurde gesagt, es könnte sein, dass sie Beistand durch Gebete erhalten würde und eine dritte Gruppe musste wissentlich ohne Gebete auskommen. Alle Gebetsteilnehmer durften beten, was sie wollten - allerdings mussten sie auch die Bitte an Gott richten:" für eine erfolgreiche Operation mit einer schnellen gesundheitlichen Erholung ohne größere Komplikationen". 30 Tage nach der Operation konnten die Forscher keine Unterschiede im Heilungsverlauf feststellen - egal, ob für die Patienten gebetet wurde, oder nicht. Zudem stellte sich heraus, dass in jener Gruppe, die wusste, dass jemand Gottes Beistand für sie erbat, mehr Komplikationen wie Herz-Rhytmus-Störungen auftraten. Bei 18% jener Patienten die nicht wussten, ob für sie gebetet wird traten schwerwiegende Komplikationen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf. Diese Probleme widerfuhren hingegen nur 13% jener Patienten, die wussten, dass niemand für sie beten würde. Diese Zahlen widersprechen jeglicher Vermutung, durch Gebete wäre ein Einfluss zu erreichen (sofern man nicht annehmen will, Gott wäre wegen des Experiments verstimmt gewesen und hätte sich extra raus gehalten).

 

FLÜCHE , VERWÜNSCHUNGEN

Der in der Weltliteratur wohl berühmteste Fall einer Verfluchung betrifft den französischen König Philipp IV. ("Der Schöne") und Papst Clemens V. (bürgerlich: Bertrand de Got). Clemens V. war vom 5.Juni 1305 bis zum 20. April 1314 Papst der katholischen Kirche und trägt bis zum heutigen Tag den Beinamen "Der verfluchte Papst". Er unterstützte die skrupellosen Bemühungen von Phillip dem Schönen, den Orden der Tempelritter zu zerschlagen. Der König wollte an das enorme Vermögen der Templer gelangen und zettelte zu diesem Zweck ein perfides Inquisitionsverfahren an, das sicher eines der größten Justizverbrechen der Geschichte war. Der Großmeister der Templer, Jacques de Molay, wurde am 18. März 1314 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nachdem er unter Folteranwendung allerlei ketzerische Umtriebe gestanden hatte. Auf dem Scheiterhaufen soll er sowohl Phillip den Schönen als auch Clemens V. verflucht und ihren Tod binnen Jahresfrist vorhergesagt haben. Clemens V. starb am 20. April 1314 (vermutlich an Krebs - er war bereits seit zwei Jahren gesundheitlich stark angeschlagen). Phillip der Schöne starb am 29. November 1314 an den Folgen eines Jagdunfalls. Dem Augenschein nach könnte der Fluch des Templer-Großmeisters Wirkung entfaltet haben.

FAKT IST: Die zeitnahen Berichte über die Hinrichtung von Jacques de Molay wissen nichts über einen Fluch zu berichten! Ihnen zufolge sprach der Templer-Großmeister auf dem Scheiterhaufen, ehe dieser in Brand gesteckt wurde, lediglich zwei kurze Sätze in denen er sich selber als guten Christen bezeichnete und Gottes Beistand erbat. Erst weitaus später findet der angebliche Fluch schriftliche Erwähnung. Die Kapetinger - das königliche Geschlecht aus dem Phillip der Schöne stammte - galt dem französischen Volk allerdings schon lange Zeit vor der Zerschlagung des Templer-Ordens aufgrund verschiedener Ereignisse in deren Familiengeschichte  als das "verfluchte Geschlecht". Also muss hier wohl eher ein umgekehrtes Ursache-Wirkungs-Verhältnis angenommen werden: Der zeitnahe Tod von König und Papst sowie der ohnehin schon vorhandene Ruf vom "verfluchten Geschlecht" des Königs waren wohl die Ursache für eine nachträgliche Legendenbildung über einen angeblichen Fluch, der dann (ebenfalls nachträglich) auch auf den Papst ausgeweitet wurde.

 

SPUK und JENSEITS-KONTAKT

Viele Grusel-Filme schöpfen ihre Spannung aus Spuk-Phänomenen. Es gibt aber auch genügend Menschen die dergleichen erlebt haben wollen: Gegenstände bewegen sich unvermittelt ohne das eine physische Kraft auf sie einwirken würde, mysteriöse Geräusche entstehen, Menschen fühlen sich plötzlich beobachtet und es läuft ihnen Kalt über den Rücken, mitunter haben sie den Eindruck, inmitten eines Raumes gegen eine unsichtbare kalte Wand zu laufen. Zumeist werden Seelen Verstorbener oder  jedenfalls personale Geistwesen einer jenseitigen Welt dafür verantwortlich gemacht.

FAKTEN:
Mit großangelegten Experimenten unter Einbeziehung vieler freiwilliger Versuchspersonen hat man das eine oder andere berüchtigte Spukhaus gründlich gefilzt (etwa den englischen Palast von Hampton Court in welchem sich der Geist der im Jahre 1543 enthaupteten Catherine Howard sporadisch bis in die Gegenwart herumtreiben soll). Man ist auf einige erstaunliche Ergebnisse gekommen, die nicht unbedingt den Spuk, wohl aber die dazugehörigen Geister ziemlich in Abrede stellen.

"COLD - SPOTS"
So nennt man Punkte in großen Gebäuden, an denen die Raumtemperatur deutlich niedriger liegt und man das Gefühl hat, plötzlich "Grabeskälte" zu verspüren oder eine kalte Wand zu durchzuschreiten. Im "Hampton Court" gibt es viele solcher Stellen. Man fand bei Untersuchungen von Temperaturprofil und Luftzirkulation aber eindeutig heraus, dass die Luft in einigen Winkeln des Schlosses durch dessen Architektur geradezu still steht. Der Wärmeaustausch unterbleibt hier weitgehend und an den betreffenden Stellen ist es kälter als ein paar Meter weiter. Dafür pfeift woanders der Wind durch feine Ritzen und Spalten der jahrhundertealten Mauern.

 

BEOBACHTET WERDEN
Es kann geschehen, dass sich Menschen spontan unheimlich und verängstigt fühlen! In solchen Augenblicken läuft es den Betroffenen "kalt über den Rücken" und zumeist sind solche Wahrnehmung von der subjektiven Empfindung begleitet, beobachtet zu werden.
Hierzu gibt es einen interessanten und experimentell bestätigten Zusammenhang mit "Infraschall". Darunter versteht man Schallwellen einer niedrigen Frequenz von etwa 19 Schwingungen pro Minute, die wir Menschen zwar nicht bewusst hören können, aber dennoch unbewusst wahrnehmen! Infraschall kann durch völlig banale Ursachen entstehen und bspw. von Lüftungsventilatoren erzeugt werden, die entsprechend ungünstig positioniert sind, oder sich durch Luftströmungen in größeren Räumen oder langen Korridoren bilden (etwa in zugigen Schlössern wie den Hampton Court Palace). Die Nasa hat eingehender mit Infraschall experimentiert und überaus verblüffende Zusammenhänge herausgefunden: Durch Infraschall verursachte Luftschwingungen können im Extremfall sogar das vom Auge übermittelte Bild verwischen! Man hat dann den spontanen Eindruck, aus den Augenwinkeln heraus irgendetwas oder irgendjemanden vorbeihuschen zu sehen! Blickt man aber auf die betreffenden Stelle, sieht man natürlich nichts mehr! Von solchen "extremen" Sinnestäuschungen abgesehen kann Infraschall erwiesener Maßen den Atemrhythmus dramatisch beschleunigen, Muskeln verkrampfen und panische Angst hervorrufen!

Beeindruckend hierzu ist auch ein Experiment mit 750 unwissenden Zuhörern, das von Prof. Richard Wiseman durchgeführt wurde. Bei einem Konzert wurden ihnen 4 zeitgenössische Kompositionen vorgeführt.  Zwei davon unterlegte das Team um Prof. Wiseman mit nicht hörbarem Infraschall aus einer eigens dafür entwickelten sieben Meter langen Orgelpfeife. Bei einer anschließende Befragung gaben 22 % der Konzertgäste an, bei den manipulierten Musikstücken außergewöhnliche Empfindungen erlebt zu haben: Einige fühlten sich nur irgendwie unwohl, manche empfanden Trauer oder spürten Kälteschauer auf dem Rücken. Wieder andere berichteten von plötzlich aufkommender Nervosität und beklemmender Angst.

Als kleine Randnotiz: Beim Tsunami  2004 im indischen Ozean wurde beobachtet, dass die Elefanten in der betreffenden Region Stunden vorher in große Panik gerieten und ins Landesinnere flüchteten. Die Erklärung: Die Flutwelle hatte eine eigene Geräuschkulisse. Die Elefanten können tiefere Tonfrequenzen als Menschen wahrnehmen und hörten deshalb schon von Weitem das, was die Opfer später aus der Nähe sehen sollten!

 

GEISTERSICHTUNG
Wir sehen nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn! Unser neuronaler Wahrnehmungsapparat kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden: Das Erdmagnetfeld und die konkreten Lichtverhältnisse in einer bestimmten Situation sind konkrete Beispiele für die natürlichen "äußeren Wahrnehmungsbedingungen". Das Erdmagnetfeld ist nicht überall auf der Erdoberfläche gleich stark und stabil. Lokale Faktoren (etwa das Vorhandensein von Eisenerz im Boden) können dafür sorgen, dass dieses Feld an bestimmten Punkten atypische Muster aufweist. Am Beispiel des britischen Spuk-Palastes fand man heraus, dass es gerade im Bereich der Galerie, in welcher die meisten Geister gesehen worden sein sollen, besonders hoch war! Atypische Muster weist das Erdmagnetfeld nachweislich auch an vielen für Ufo-Sichtungen oder Marien- Erscheinungen bekannten Orten auf.

Die Wirkung von Magnetfeldern auf das Hirn ist experimentell belegt! Mittels eines bestimmten Gerätes können Magnetfelder verschiedener Stärken einige Zentimeter durch die Schädeldecke hindurch auf lokale oder größere Hirnregionen wirken lassen. Insbesondere eine derartige Reizung des linken Schläfenlappens kann zu außergewöhnlichen Wahrnehmungen führen, die vom Betroffenen als übersinnliche Erlebnisse interpretiert werden! Es ist bezeichnend, dass Epilepsie-Patienten sehr häufig mystische Erfahrungen erleben!

Wie sehr sich eine zunächst flüchtige, durch unter- oder vorbewusste Interpretation entstandene Täuschung im Bewusstsein festfressen kann, habe ich schon am eigenen Beispiel erlebt! Ich wohne in einem vergleichsweise waldreichen Gebiet im nördlichen Schwaben (bei 86653 Monheim). Eines Abends begab ich mich bei bereits einbrechender Dunkelheit auf einen Spaziergang und schritt einen längeren, gerade verlaufenden Weg am Waldrand entlang. Etwa 200 Meter vor mir war ein Holzstoß unter einem Eichenbaum dicht am Waldrand aufgeschichtet. Die unteren Äste der gewaltigen Eiche ragten sich bis kurz über die Oberkante des Holzstoßes. Plötzlich erkannte ich in überaus plastischer Form die Konturen eines Mannes der sich am Holzstoß anlehnte! Er hielt ein Gewehr im Anschlag und zielte auf das weite Feld rechts über den Wegrand hinaus. Ich empfand keinerlei Furcht, zumal ich die Figur als Jäger und nicht als übernatürliches Wesen zu erkennen glaubte. Zudem ist mir der Jäger des nahe gelegenen Dorfes "Itzing" (der am ehesten dafür infrage käme, mit einem Gewehr im Wald zu stehen) persönlich bekannt und da wir nie eine gemeinsame Freundin oder einen vergleichbar schweren Reibungspunkt hatten, befürchtete ich auch nicht das er vorhaben könnte, mich zu erschießen!  Während ich nun weiterlief und die Distanz zum vermeintlichen Schützen verringerte, verschwand diese Wahrnehmung! Kopf- und Nackenbereich des vermuteten Jägers zeigten sich nun dem Astwerk der Eiche zugehörig, der Lauf des so deutlich gesehenen Gewehres verwandelte sich zur oberen Längskante des Holzstoßes und des Waidmanns stramme Beine entpuppten sich als zwei längere Holzprügel, die hochkant an den Stoß angelehnt waren. Das menschliche Hirn vervollständigt (auch angedeutete) Muster! Ferner ist es dafür konzipiert, seinen Besitzer Gefahren rechtzeitig erkennen zu lassen! Für unsere Vorfahren konnte es lebensrettend sein, ein sich versteckendes Raubtier bereits an seinem aus dem Busch ragenden Schwanz oder anderer wenigen Merkmale als Gefahr zu erkennen! Die Genauigkeit ist hierbei unwesentlicher als die Schnelligkeit! Es ist besser einem Tiger zu entkommen als genau zu erkennen, ob man gerade von einem bengalischen Langzahn- oder einem afrikanischen Steppentiger gefressen wird (die Gattungsbezeichnungen sind hier Phantasienamen)! In diesem Sinne ist es auch günstiger einen Holzstapel im Licht- und Schattenspiel der Abenddämmerung für einen bewaffneten Mann, als einen bewaffneten Mann für einen Holzstapel zu halten!

 

Das Gehirn vergleicht jeden eingehenden Sinnesreiz mit gespeicherten Referenzwerten und entscheidet sich für eine "naheliegende Interpretation":

Es fällt uns leicht in diesem Punkt-Feld die nur dezent angedeutete menschliche Kontur zu erkennen!
Wir können auch Wörter lesen, die teilweise verdeckt sind!
Wir erkennen hier ein weißes Dreieck in der Mitte,  dessen Kontur sich indirekt aus der Anordnung der verschiedenen Objekte ergibt.

 

Obige Bilder zeigen konkrete Inhalte, die wir aber nur infolge einer (unbewusst arbeitenden) Fähigkeit zur Muster-Erkennung als solche wahrnehmen können!

Auch auf optische Täuschungen fallen wir alle aufgrund übereinstimmender funktionsspezifischer Merkmale unserer Gehirne in identischer Weise herein.

Folgendes Bild bietet uns mehrere Interpretationsmöglichkeiten: Eine Vase oder zwei sich zum Kuss annähernde Gesichter. Bei spontaner Betrachtung entscheidet sich der visuelle Wahrnehmungsapparat entweder für die Vase oder die Kußszene. Die zweitmögliche Interpretationsvariante kann erst nach etwas längerer Betrachtung gesehen werden. Zunächst aber schließen sie sich gegenseitig aus. Sie konkurrieren innerhalb der betreffenden Hirnvorgänge zur Mustererkennung!

Vase oder Gesichter? Nur eine Variante gewinnt den Wettlauf in unserer Wahrnehmung (bei spontaner Betrachtung)!

Prozesse der un - oder vorbewussten Mustererkennung, der Inhaltsvervollständigung und Interpretation vollziehen sich auch innerhalb komplexer Erlebensprozesse, auch bei abstrakten Wahrnehmungsinhalten und im Rahmen höherer kognitiver Vorgänge!

Auch die menschliche Neigung mystische Vorstellungen zu entwickeln ist auf erweiterte Effekte solcher Grundmechanismen der Psyche zurückzuführen! Werwölfe, Hexen, Zombies, Dämonen, Vampire, etc. "existieren" deshalb, weil der Mensch Namen für Dinge benötigt, die ihn ängstigen oder verunsichern! Ich kann zwar vor "Nichts Bestimmten" Angst haben, ich kann mir dieses "Nichts Bestimmte" aber kaum vorstellen! Diese "unbestimmte Angst" vor "irgendetwas Übernatürlichem" ist operativ schlecht zu behandeln. Indem ich meiner Angst einen Namen gebe (und eine bildhafte, inhaltlich greifbare Vorstellung entwickle), reduziert sich gleichsam das Maß meiner Hilflosigkeit! Nicht etwa das Vampire oder Werwölfe nichts Beunruhigendes wären. Indem ich aber ihren Charakter, ihre Natur ansatzweise "definieren" und somit "eingrenzen" kann, bestehen auch "rationale" Möglichkeiten zum Selbstschutz: Der Gefahr einer Vampir-Attacke kann ich durch üppigen Verzehr von Knoblauch vorbeugen. Kommt mir dennoch einer zu nahe, kann ich ihn mit Weihwasser bespritzen. Ferner darf ich mich bei Tageslicht völlig sicher fühlen - dieses nämlich vertragen Vampire überhaupt nicht!

 

 

ZEICHEN AUS DEM JENSEITS
Geschichten wie folgende kursieren zahl- und zeitlos: Ein Jugendlicher stirbt nachts bei einem Verkehrsunfall, seine Mutter schreckt in der selben Sekunde aus ihrem Tiefschlaf empor, wohl wissend, dass es um ihren Augenstern geschehen ist! In einer Februar- Nacht des Jahres 1945 heulen die Hunde im Hof einer bäuerlichen Familie unaufhörlich. Zwei Wochen später erhält die Familie die Todes-Nachricht des Sohnes, der genau in jener Nacht als Soldat im deutschen Rußlandfeldzug gefallen ist. Gab es eine mystische Verbindung zwischen Mutter und Kind oder zwischen dem Soldaten und seinen Hunden?! Man kann es natürlich nicht in Form eines ultimativen Beweises ausschließen.

ZUFALL und WUNSCHDENKEN

Hunde bellen allerdings oft aus verschiedensten Gründen. Hat man in jener Nacht wirklich eine besondere Aufmerksamkeit auf Wochentag und Datum gelegt? Oder wurde die Gefallenenmeldung des Soldaten rückwirkend mit jener Nacht in Verbindung gebracht und den Hunden eine mystische Wahrnehmung zugeschrieben?  Und die feinfühlige Mutter, die den tödlichen Verkehrsunfall ihres Kindes "verspürt" hat? Nun: Welche Mutter steht keine Ängste durch, sieht keine Horror-Szenarien vor ihrem geistigen Auge und schreckt nicht gelegentlich mal aus dem Schlaf, wenn sich der pubertierende Nachwuchs die Nächte in Diskotheken um die Ohren schlägt, den Versuchungen des Alkohols und der Drogen ausgesetzt ist und sich in seinem hormonbeflügelten Imponiergehabe im Kreise zweifelhafter Freunde womöglich auf Mutproben, Schlägereien und Moped-Rennen einlässt?! Um wie viel leichter kann die Einbildung einen Menschen täuschen, der über den Tod eines lieben Angehörigen unterrichtet wird! Wir Menschen hassen Ereignisse, die uns emotional überfordern und sich nicht integrieren lassen! Wir brauchen Erklärungen, müssen ihnen einen Sinn zuschreiben und deshalb werden Katastrophen, die einen persönlich betreffen, mit  notfalls mystischen Aspekten ausgeschmückt! Die Vorgänge im Gemüt von Eltern, die von einem Polizisten zur frühen Morgenzeit an der Haustür wachgeläutet und vom unwiderruflichen Ende ihres Kindes unterrichtet werden, sind anzunehmender Weise auch aus der Perspektive eines kinderlosen und wenig phantasiebegabten Menschen einigermaßen nachvollziehbar! Da sind Schmerz und Entsetzen, eine ultimative innere Ablehnung gegenüber der Realität, wahrscheinlich auch (irrationale) Selbstvorwürfe ("....ich hätte ihm/ihr nicht erlauben dürfen, auszugehen!"). Der maßgebliche Aspekt ist wohl jener, dass man die Tatsache des voneinander Getrennt-Seins im ultimativen Augenblick schwer verkraften kann! Der Mensch, den die Überzeugung beseelt, er wäre im Augenblick des Todes (seines Kindes oder Angehörigen), obgleich räumlich getrennt, gefühlsmäßig zugegen gewesen, erwehrt sich mit ebendieser Vorstellung oder Überzeugung gegen genau diese Empfindung und ersetzt sie durch den tröstlichen Gedanken: "Ich habe ihn/sie verabschiedet!" Ich denke es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass gerade emotional geschockte Menschen in überaus größerer Häufigkeit Spuk-Erlebnisse haben und (gemäß ihrer eigenen Deutung) einen verstorbenen Angehörigen sehen oder wahrnehmen!

Natürlich sollte man einem persönlich betroffenen Menschen diese  Mechanismen der Trauerbewältigung zubilligen (solange sie nicht wahnhaft und für ihn selbst quälend werden)! Im Kontext einer rationalen Auseinandersetzung mit PSI-Phänomenen erscheint es hingegen mitnichten als angemessen, dergleichen als Realität zu erachten!

 

 

GEDANKENÜBERTRAGUNG und TELEPATHIE
Hellsehen, Telepathie, Fernwahrnehmung, Vorausahnen zukünftiger Ereignisse, etc. Von "Akte -X"-Serien sind uns dergleichen bestens vertraut. Aber auch in der Welt jenseits von Hollywood werden solche Dinge mitunter ernst genommen und viele Leute glauben handfest daran! Zwischendurch mischen die Medien ein wenig mit, indem sog. "Mentalisten" publikumswirksam Wunder vorführen oder von einem spektakulären Kriminalfall berichten, bei dem angeblich ein Hellseher oder eine Hellseherin die Polizei zum Fundort eines Entführten oder einer Leiche führte! Es ist auch bekannt, dass es Bemühungen gab, solche Dinge im Zusammenhang mit militärischer Geheimdienstarbeit anzuwenden. Zu Zeiten des kalten Krieges arbeitete man auch mit Parapsychologen! Anfang der 90er Jahre zogen die Amerikaner eine Bilanz  über die parapsychologischen Bemühungen, und zwar eine überaus ernüchternde!

Wäre auch zu schön wenn man Osama Bin Laden parapsychologisch aufspüren, den nächsten größeren Angriff der Taliban oder den nächsten erheblichen Terror-Anschlag in Amerika oder Europa durch "Gedankenlesen" vorhersagen könnte! Aber auch für zivile Zwecke wären erfolgreiche Hellseher unbezahlbar! Wo befindet sich "Maddie" (Madeleine MC Cann) - das damals dreijährige britische Mädchen das 2007 in Portugal spurlos verschwand und deren Ermittlungsakte die Polizei geschlossen hat?! Wie stark könnte sich ein Hellseher profilieren und wie enorm würde er dem Glauben an solche Dinge Vorschub leisten oder gar ihre Existenz belegen, wenn er mit dem Finger auf jenen Punkt der Landkarte zeigen würde, an dem man schließlich die tote oder noch lebende Maddie finden kann oder wenn er dem FBI zuverlässig den Aufenthaltsort Bin Ladens* zeigte?!!! Und wie war es mit dem 11.September 2001 (der Tag der terroristischen Anschläge auf das World Trade Center)? Zum vorausgegangenen Jahreswechsel meldeten sich wie üblich populäre Hellseher(innen) im einen oder anderen Boulevard-Magazin zu Wort, um ihre "vorauseilenden Weisheiten" über das Jahr 2001 loszuwerden! Von Flugzeugen hat keine(r) was gesagt, geschweige denn von Flugzeugen im Zusammenhang mit Hochhäusern!

* Seit der Veröffentlichung dieses Beitrages wurde Osama Bin Laden aufgespürt und getötet. Ein übernatürlicher Beitrag zu diesem Erfolg des US- Militärs kann aber wohl ausgeschlossen werden!

 

Es ist immer dieselbe verflixte Situation bei den ganzen PSI-Geschichten! Es gibt manche Indizien, die den Gedanken nahe legen, es könnte was dran sein! Aber es gibt jede Menge an Beobachtungen und Fakten, die für das Gegenteil stehen! Ich möchte an dieser Stelle eine Episode einbringen, die sich in meinem persönlichen Bekanntenkreis ereignet hat: Eine Frau muss aus einem ihr nicht bekannten Grund plötzlich an eine ehemalige Freundin aus ihrer Studienzeit denken. Sie hatte bereits seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zur betreffenden Person! Die unvermittelt auftretenden Gedanken an die ehemalige Kollegin werden zudem von der inneren Empfindung begleitet, dass mit dieser "irgendwas" nicht stimmen würde. Und jetzt kommt der Hammer: Am selben Abend erhält sie einen Telefonanruf von jener längst aus den Augen verlorenen Freundin. Im Verlauf des Gespräches stellt sich heraus, dass diese schwere gesundheitliche Probleme hat und sich in Kürze einer Operation unterziehen lassen muss!

Solche Berichte bringen uns zum Staunen!  Aber nüchtern betrachtet dürfte hier der banale Faktor ZUFALL im Spiel sein! Stellen wir doch einmal die Gegenprobe: Wie oft denken wir an irgendwelche Menschen, auch an solche die wir längst aus den Augen verloren haben, ohne dass anschließend ein Anruf oder ein sonstiger Kontakt erfolgt!

 

 

WAHRTRÄUME

Ich träume in der Nacht von einem Bernhardiner, der an den linken Vorderreifen meines Autos pinkelt. Am nächsten Tag fahre ich zur Arbeit und muss an einem Zebrastreifen halten, der gerade von einer Passantin mit Bernhardiner überquert wird. Der Hund weicht mal kurz vom Kurs ab, stellt sich neben mein Auto und pinkelt an den linken Vorderreifen! Was ist geschehen? Ein sog. "Wahrtraum"? Höchstwahrscheinlich nicht! Der semantische Gehalt von Träumen ist oft sehr vage, im Gegensatz zu den starken Emotionen die oftmals bei Träumen durchlebt werden und die sich auch deutlich ins Wach-Bewusstsein des folgenden Tages retten können! Während ich am folgenden Tag über den Traum nachdenke und Einzelheiten rekapitulieren will, konstruiert mein Gedächtnis in Wirklichkeit mehr hinzu als das es erinnert! Vielleicht glaube ich sogar erst in jenem Moment an dem der Bernhardiner an mein Auto pinkelt, dass ich dasselbe vorher geträumt habe?!

In diesem Zusammenhang liegt es nahe, kurz die sog. "Dejavue-Erlebnisse" anzusprechen. Als Dejavue-Erlebnis bezeichnet man ein psychologisches Phänomen, das sich in dem Gefühl äußert, eine völlig neue Situation schon einmal exakt so erlebt und wahrgenommen zu haben. Man sagt dazu auch "Bekanntheitstäuschung". Das Gegenteil hiervon wäre ein "Jamais-vu-Erlebnis". So wird das Gefühl absoluter Fremdheit in einer überaus vertrauten Umgebung bezeichnet. Demenzkranke Menschen etwa können sich mitunter in ihrer eigenen Wohnung inmitten ihrer ureigensten Habseligkeiten völlig fremd und orientierungslos fühlen oder in ihrem eigenen Spiegelbild eine fremde Person erkennen.
Aber bleiben wir bei den Dejavue`s: Bei gesunden Menschen können sie vereinzelt und spontan auftreten. Bei diversen psychischen Erkrankungen, organischen Hirnerkrankungen (insbesondere des Temporallappens), Vergiftungen oder enormer Erschöpfung können sie vermehrt auftreten. Auch durch Elektrostimulation der äußeren Temporallappen kann die gehäufte Wahrscheinlichkeit von Dejavue`s provoziert werden.

Man hat die Sache wissenschaftlich noch nicht einwandfrei klären können. Die Forscher setzen sich mit mehreren Hypothesen auseinander, die aber erst noch weiter überprüft werden müssen. Möglicher Weise sind in solchen Augenblicken Funktionsabläufe zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis nicht richtig aufeinander abgestimmt. In diesem Fall würde ein Dejavue-Erlebnis auf teilweiser Übereinstimmung aktueller und früher erlebter Situationsmerkmale zurückzuführen sein, die nach dem "pars-pro-toto-Prinzip" (bedeutet sinngemäß: "ein Teil steht für das Ganze") ergänzt werden: Eine vertraut anmutende Situation enthält bspw. einen besonderen, bekannten Geruch. Dieser einzelne Aspekt erzeugt dann ein Wiedererkennen, das auf die Gesamtsituation übertragen wird.

Wie auch immer - der springende Punkt besteht darin, das es sich nicht um die wirkliche Wiederholung einer Situation handelt, sondern nur um die Empfindung einer Wiederholung. Viele Dinge die wir als wirklich empfinden sind es nicht! Optische Täuschungen, verfälschte Erinnerungsinhalte, etc. vermögen uns effektiv in die Irre zu leiten. Man kann sogar mit einem vergleichsweise einfach aufgebauten Experiment eine Versuchsperson dazu verleiten, eine vor ihr auf dem Tisch liegende Gummihand als die eigene wahrzunehmen! Eine Berührung der Gummihand erzeugt beim Probanden dann eine Sinnesempfindung die einem Kribbeln, Jucken oder einem "Phantomschmerz" gleicht! Als Phantomschmerz bezeichnet man am Rande bemerkt Schmerzen, die Menschen nach einer erfolgten Amputation in der nicht mehr vorhandenen Gliedmaße wahrzunehmen glauben! Die Erklärung hierfür ist in den nach wie vor vorhandenen, funktionstüchtigen und nun eigentlich "arbeitslosen" sensorischen Hirnregionen zu sehen, welche die betreffende Gliedmaße repräsentieren und den entsprechenden Sinnesinput empfangen haben.

 

"WACHTRÄUME" DURCH SCHLAFSTARRE

Wenn wir schlafen und träumen, ist der Körper normalerweise gelähmt. Ansonsten würden sich die Muskeln beim Träumen mitbewegen, was am Rande bemerkt bisweilen tatsächlich vorkommt (dann "schlafwandelt" der Betroffene). Im Augenblick des Erwachens verschwindet die Lähmung üblicher Weise augenblicklich mit dem Traum.

Allerdings gibt es einen gar nicht so selten auftretenden Effekt, der als "Schlafstarre" bezeichnet wird: Dies bedeutet: Das Bewusstsein erwacht, noch ehe die Bewegungsfähigkeit des Körpers, also die Möglichkeit einer willentlichen Kontrolle über die Muskeln, gewährleistet bzw. möglich ist. Die Schlafstarre ist oftmals von beängstigenden Erscheinungen begleitet. Man fühlt sich bedroht oder man sieht sogar nicht vorhandene Dinge, die einem real erscheinen, zumal man im Grunde bereits das normale "Wachbewusstsein" erlangt hat!  

Der Versuch sich zu bewegen ist dann oftmals von der Empfindung begleitet, der Körper würde von irgendeiner Kraft niedergedrückt oder ein (physisches) Gewicht würde auf ihm lasten!

Ich selbst hatte ein sehr eindrucksvolles Erlebnis dieser Art: Ich schien von einem Traum zu erwachen, jedenfalls erachtete ich mich selber als wach und empfand meine Bewusstseinsfunktionen (Erinnerung, Orientierung, Kognition,...) als vorhanden. Mir war ferner bewusst, mich in meinem Bett zu befinden. Plötzlich schien irgendwer Schabernack zu treiben und mir die Bettdecke wegzuziehen. Ich öffnete (vermeintlich) meine Augen (real waren sie weiterhin verschlossen) und wähnte mich bösem Spuk ausgesetzt! Weit und breit niemand zu sehen, dennoch zog jemand oder etwas kräftig an meiner Bettdecke und mit viel Kraft verhinderte ich ein vollständiges Entreißen. Im nächsten Moment sprang eine zweidimensionale Gestalt auf mein Bett und setzte sich auf meinen Oberkörper. Das Wesen hatte die Kontur einer etwa 180cm großen Person. Es war scheinbar aus schwarzem Pappkarton ausgeschnitten und glich einer Zeichentrickfigur. Ich versuchte dieses Wesen von mir wegzustemmen. Dieser Versuch war von einer überaus plastischen kinästhetischen Empfindung begleitet: Es fühlte sich so an, als hätte man in beiden Händen eine magnetische Eisenkugel und versuche nun seine Hände (mit den Kugeln darin) gegen eine Eisenwand von umgekehrter magnetischer Ladung zu stemmen! Je näher man die Hände an die Wand bringt, umso stärker wird der Gegendruck. Im nächsten Moment machte dieses Wesen einen Sprung über meinen Kopf hinweg und verschwand vollständig in der Wand meines Schlafzimmers! Nun erst erwachte mein Körper (während ich mich psychisch bereits vorher als wach empfand!). Als sich meine Augenlider diesmal real (quälend langsam) öffneten, fühlte es sich so an, als würde jedes eine halbe Tonne wiegen und von einem viel zu schwachen, überforderten hydraulischen Mechanismus mühselig angehoben.

Wäre ich ein gewöhnlicher Mensch des 14. bis 18. Jahrhunderts (oder einer noch früheren Zeit), hätte ich am selben Morgen am Frühstückstisch wahrscheinlich Stein und Bein darauf geschworen, von einem Dämon heimgesucht worden zu sein! Als Mensch des 21. Jahrhunderts kann ich infolge dieses beeindruckenden Schlafstarre-Erlebnisses zumindest nachvollziehen, dass bzw. warum sich Menschen bisweilen von Sukkubi, Inkubi, Vampiren oder (heutzutage) von Außerirdischen belästigt fühl(t)en!

 

TELEKINESE, GLÄSERRÜCKEN, WÜNSCHELRUTE
Mit dem Geist die Materie beeinflussen ist eine ebenso spektakuläre und vertraute Vorstellung wie jene der Telephatie. In seriösen wissenschaftlichen Instituten versucht man solche Dinge nachzuweisen!  Man erwartet von niemanden dass er einen Tisch zum Schweben bringt! Man begnügt sich mit Versuchen die belegen sollen, dass ein Mensch ein Zufallsereignis zu Gunsten eines vorher definierten Ergebnisses beeinflussen kann! Die Ergebnisse sind widersprüchlich, interpretationsabhängig und wenn sie doch mal eindeutig sein sollten, lassen sie sich nicht reproduzieren! Identische Versuchsanordnungen liefern also unterschiedliche Ergebnisse aber wenn eine große Anzahl von Durchgängen zusammenfassend bewertet wird, befindet man sich (zumeist) wieder im Bereich der zufälligen Wahrscheinlichkeit!

Das amerikanische "PEAR"-Institut hat an verschiedenen Punkten des Globus Zufallsgeneratoren aufgestellt, deren Kernstück eine Rauschdiode ist, deren thermisches Rauschen ein absolutes Zufallsereignis darstellt. Nun gibt es durchaus beeindruckende Beobachtungen! Am Tag etwa als die englische Prinzessin Diana tödlich verunglückte, wich deren Aktivität gravierend von der Zufallskurve ab! Allerdings: Solche Ausreißer passieren immer wieder mal und zwar auch an Tagen, an denen nach menschlichem Ermessen nichts besonderes auf der Welt passiert!

Experimentelle Ergebnisse mit Wünschelruten- Gängern belegen in der Summe im Übrigen ebenfalls eine Trefferquote, die den Zufallsfaktor nicht übersteigt!

Bei okkulten Vorgängen wie dem Gläserrücken (eine Art der "Geisterbeschwörung, bei der mehrere Teilnehmer je einen Finger auf ein Glas legen, welches sich anschließend auf Buchstaben zubewegt welche kreisförmig auf dem Tisch angeordnet sind) spielen subtile natürliche Faktoren wie etwa die Erwartungshaltung der Teilnehmer mit hinein! Hierzu ein ganz simples Experiment: Bittet man eine X-beliebige Person zu erklären, was eine Wendeltreppe ist, wird diese ihre verbale Erläuterung mit einer gestikulierenden Kreiselbewegung des Zeigefingers untermauern! Beim Gläserrücken braucht nur ein Teilnehmer etwas nervös zu zucken, und schon setzt sich das Glas in Bewegung. Andere erschrecken im selben Augenblick und verstärken den leichten Bewegungsimpuls unbewusst infolge ihrer Erwartungshaltung!

 

NATURWISSENSCHAFTLICHES FAZIT

Eine endgültige Klärung bezüglich dessen, ob und in welchem Umfang es PSI-Phänomene außerhalb der Faktoren Zufall, Sinnestäuschung, etc gibt, steht noch aus oder wird vielleicht auch niemals erbracht werden (können)! In Bezug auf experimentelle Daten sind die gemessenen PSI-Effekte so klein, dass eine Diskussion darüber, ob sie nun tatsächlich existieren oder nicht, in der Natur des Forschungsgegenstandes selbst liegt.

Hinweis: Quelle für Inspiration und Information zu dieser Kurz-Abhandlung waren u.a. ein Bericht des Magazins DER STERN (Nr.44 vom 23.10.2003; Titelthema) und ein Bericht des Magazins "GEHIRN UND GEIST" (Nr. 3 vom März 2007; Titelthema).

 

 

SEITENANFANG

 

 

 

NAHTODES - ERLEBNISSE

EIN BLICK INS JENSEITS ?

 

SCHNELLÜBERSICHT ZU DIESER KAPITELSEITE

* Im Augenblick des Sterbens kann es zu außergewöhnlichen Erlebnissen und Wahrnehmungen kommen, über die Menschen, die reanimiert wurden, detailliert berichten können!

* Diese Nahtod-Erlebnisse weisen immer dieselben Inhalte und Charakteristika auf, etwa einen wahrgenommenen Schwebe-Zustand, Lichttunnel-Erlebnisse und dgl. mehr!

* Mittlerweile liegen erstaunliche und gesicherte neurologische Fakten und Befunde vor, welche die mystische Natur dieser Erlebnisse und ihre angebliche Beweiskraft für ein Leben nach dem Tod überaus nachhaltig in Frage, wenn nicht gar in Abrede stellen!

* Einen totalen Gegen-Beweis für die höchst unwahrscheinliche Existenz einer übernatürlichen Seele bedeuten die ernüchternden Fakten zu den Nahtodes-Erlebnissen nicht.

 

 

 

ARTEN UND GEMEINSAMKEITEN DER NAHTOD-ERLEBNISSE

Ungefähr ein Drittel aller Personen die schon einmal an der "Schwelle zum Tod" standen, berichten von solchen außergewöhnlichen Wahrnehmungen. Diese sind kulturübergreifend immer sehr ähnlich und enthalten stets dieselben Kernelemente:

LICHTTUNNEL
Man hat den Eindruck, man würde sich in einem Tunnel befinden und sich (oft mit hoher Geschwindigkeit) einer Lichtquelle am Ende des Tunnels nähern.

SCHWEBEZUSTAND ("OUT- OF- BODY"- ERFAHRUNG)
Der Betroffene nimmt sich schwebend wahr und sieht den eigenen Körper aus einer außerkörperlichen Perspektive unter sich liegen.

"LEBENSFILM" und VERÄNDERTES ZEITEMPFINDEN
Sehr viele Menschen die ein Nahtod-Erlebnis hatten berichten darüber, binnen kurzer Zeit eine Vielzahl an Szenen und Ereignissen aus ihrem eigenen Leben noch einmal wie in einer Art Film gesehen zu haben. Diese Film-Erlebnisse vollziehen sich mitunter innerhalb sehr kurzer Zeitfenster und der Betroffene erlebt dabei weitaus mehr Inhalte, als es während der kurzen Phase des Ereignisses eigentlich möglich sein sollte.

GLÜCKSGEFÜHLE
Sterbeerlebnisse werden oftmals als höchst angenehm beschrieben! Es seien Gefühle grenzenloser Leichtigkeit, einer Entrücktheit und großen Glückes festzustellen!

WAHRNEHMUNG VON LEBHAFTEN BILDERN UND SZENEN; BEGEGNUNGEN MIT MYSTISCHEN WESEN ODER VERSTORBENEN MENSCHEN
Viele "Rückkehrer" berichten von Landschaften, Personen und Wesen die sie gesehen haben. Hierbei scheint der kulturelle Hintergrund des Betroffenen durchaus ins Gewicht zu fallen! Je nach Religionszugehörigkeit begegnen manche Menschen bspw. Buddha oder Jesus. Als jenseitige Landschaft treten bei Europäern sehr häufig grüne Wiesen, bei US-Amerikanern hingegen häufiger ausgedehnte Mais- oder Getreidefelder in Erscheinung.

 

BEDINGUNGEN FÜR DAS AUFTRETEN VON NAHTOD-ERLEBNISSEN

Für das Eintreten von Nahtod-Erlebnissen sind zwei Faktoren unerlässlich:
1. Der Betroffene muss sich in der uneingeschränkten subjektiven Überzeugung der Lebensgefahr befinden! Ein Bergsteiger etwa, der ausrutscht und einige Meter in die Tiefe fällt oder purzelt ehe sich die Situation entschärft und schließlich doch noch glimpflich endet, kann solche Erlebnisse haben. Während der kurzen Zeit des dramatischen Erlebnisses kann sich ein "Lebensfilm" oder zumindest eine lawinenartige Abfolge an inneren Bildern ereignen. Die zweite Bedingung besteht im Ausbleiben von Handlungsoptionen! Wenn etwa ein Auto auf mich zurast, werde ich wahrscheinlich kein Nahtod-Erlebnis haben, weil ich wissentlich über Handlungsoptionen verfüge. Ich erkenne die Gefahr (habe eine "Vorwarnzeit"), mein Hirn erstellt eine Prognose über Geschwindigkeit, Entfernung und dem möglichen Zeitpunkt des Aufpralls und ich kann eine (wenn auch eher spontane und unbewusste) Entscheidung fällen, ob ich nach links oder rechts zur Seite springen soll. Todkranke Menschen (etwa unheilbare Krebs-Patienten) erleben aus diesem Grund keine Nahtod-Erlebnisse. Sie können natürlich Angst vor dem Tod haben, aber sie sind vorbereitet. Die Todesangst trifft auf eine bereits gelegte Spur und stellt keine Überraschung mehr dar!

 

WISSENSCHAFTLICHE INTERPRETATIONEN UND ERKLÄRUNGEN DER NAHTOD-ERLEBNISSE

Das Gehirn scheitert im (realen oder vermeintlichen) Angesicht des Todes daran, urplötzlich das Ende der eigenen Existenz zu verarbeiten. In seiner Not, aber auch als letzte Abwehrstrategie, gewinnen dort besondere Prozesse die Oberhand, welche diese spektakulären Wahrnehmungen ermöglichen. Das Hirn ist eine Art "Zukunfts-Vorhersage-Maschine"! Es nimmt die Zukunft vorweg und gestaltet die Gegenwart auf der Grundlage von Hypothesen über kommende Ereignisse. Beim Erscheinen der unmöglichen Vorstellung "Ich sterbe jetzt" schrumpft die Zukunft blitzschnell auf einen einzigen Augenblick zusammen und es gibt plötzlich keine weiterführende Sequenz von Ereignissen mehr! Jene Mechanismen, die unser Zeitgefühl erschaffen, können an diesem Punkt nicht mehr arbeiten. Anderweitige Prozesse hingegen, die sonst nur im Hintergrund ablaufen, machen sich nun hingegen in verstärkter Funktion bemerkbar. Die Wissenschaftler bezeichnen diesen Moment als den "Clash der Zeiten".

Eine tragende Rolle bei solchen Erlebnissen kommt bestimmten Nervenzellen bei, die sog. "NMDA-Rezeptoren" für die Übertragung neuronaler Signale verwenden. Diese Rezeptoren sprechen bspw. auch bei einer Narkose durch die Substanz Ketamin verstärkt an. Es ist bekannt, dass bei Ketamin-Narkosen ebenfalls Nahtod-Phänomene erlebt werden können! Aber auch Sauerstoffmangel kann über gewisse Botensubstanzen (vor allem Stickstoffmonoxid) auf die NMDA-Rezeptoren einwirken.

LEBENSFILM

Die NMDA-Rezeptoren werden im Gehirn aktiv, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitfensters elektrische Aktivität aus verschiedenen Hirnbereichen in ihrem Neuron zusammenläuft. Diese Aktivitätsereignisse können dabei durchaus "lange" (für die Verhältnisse von Nervenzellen) auseinander liegen. NMDA-Rezeptoren arbeiten nämlich langsamer als andere Neurotransmitter-Rezeptorsysteme. Dadurch können sie eine ganze Reihe von Ereignissen aufeinander beziehen und den üblichen Zeittakt des Gehirns durchbrechen. Auf diese Weise könnte der "Lebensfilm" bei Nahtod-Erlebnissen zustande kommen! Das Gedächtnis wird aufgrund der übersensibilisierten NMDA-Rezeptoren, die viele Informationen zusammenfassend verarbeiten können, mit einer enormen Menge an Rückerinnerungen überflutet. Diese Erinnerungsflut kann in einer ausweglosen Situation u.U. durchaus ihren Sinn haben! Vielleicht hilft uns ja eine der vielen Informationen aus dem Gedächtnis ja doch noch, unser Leben zu retten. Die weiteren Nahtod-Erfahrungen treten i.d.R. erst dann ein, wenn auch die Rückerinnerungsflut als "erweiterter Handlungsspielraum" keinen Erfolg mehr verspricht.

 

GLÜCKSGEFÜHLE UND ENTGRENZUNG

Die NMDA-Rezeptoren stehen auch mit dem Opioid-System in Verbindung, mit dessen Hilfe der Körper Schmerzen unterdrückt. Dank dieser Verschränkung können sie auch zu den häufig bei Nahtod-Erlebnissen in Erscheinung tretenden Gefühlen von Glück, Friede und Freude einen wesentlichen Beitrag leisten! Aber auch die Entgrenzung, die Wahrnehmung des Auflösens der Unterschiede zwischen Selbst und Umwelt können dadurch erklärt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass das Gehirn die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Gegenständen verliert, wenn es plötzlich in einen größeren Zeittakt schaltet und gleichzeitig der übliche Signalcode der Nervenzellen seiner Bedeutung beraubt wird.

Die Amygdala - eine für Angst und Aggression zuständige Region unseres Gehirns - spielt höchstwahrscheinlich ebenfalls bei solchen Erlebnissen mit! Manche Menschen erleben unter Ketamin-Einfluß ein positives Gefühl der Entgrenzung, während die Amygdala gleichzeitig geringere neuronale Aktivität aufweist. In Bezug auf die Nahtod-Situation könnte dies bedeuten: Wenn kein Gegenstand oder keine Möglichkeit zum Handeln mehr da ist, kommt diese Hirnregion mit ihren Handlungsimpulsen nicht mehr zum Zuge - und die eigenen Grenzen lösen sich auf.

 

LICHTTUNNEL:

Licht-Phänomene bei Nahtod-Erlebnissen können schlichtweg mit Minderdurchblutung in diversen Hirnbereichen (visueller Cortex) und der Augen selbst zusammenhängen. Auch von Ohnmachtsanfällen ist bekannt, dass die Betroffenen oft "Sternchen" sehen. Bei anschließend zurückkehrender Sehkraft werden die Augen wieder an das visuelle System des Hirns angekoppelt. Der aus der Ohnmacht erwachende empfindet dabei eine "Überhelle". Man muss bedenken: Unser Hirn ist nicht nur eine Zukunfts-Vorhersage-Maschine, es ist auch ein Sinnerzeuger! Es ist schlichtweg nicht in der Lage, Unsinniges festzuhalten und bemüht sich darum, alles Wahrgenommene mit einer Bedeutung zu belegen. So kann eine plötzliche Helligkeit mit dem Heraustreten aus einem dunklen Tunnel assoziiert werden. Dies ist umso eher möglich, wenn gleichzeitig Transmittersysteme aktiv sind, die Glücksgefühle erzeugen und die Interpretationsbereitschaft beflügeln.

 

Eine Vase (schwarze Kontur)?

Zwei sich zum Kuß nähernde Gesichter (weiße Konturen)?

Unbewusste Erwartungshaltung und Mustervervollständigung beeinflussen unsere Interpretation!

 

Hierzu eine kleine Randnotiz: Für Astronauten gibt es eine spezielle Trainingsmethode: Man setzt sie in eine Zentrifuge deren Schwungarm sie anschließend im Kreis dreht. Mit zunehmender Beschleunigung wird das Auftreten einer sich steigernden Schwerkraft simuliert, wie sie auch beim Start einer Weltraumrakete auftritt und vom Körper der Astronauten verkraftet werden muss, ohne dass diese ohnmächtig werden! Mitunter geschieht es, dass Astronautenanwärter bei diesem Vorgang in der Trainingszentrifuge ohnmächtig werden, woraufhin der Vorgang natürlich sofort abgebrochen wird. Unmittelbar nach Erwachen aus der Ohnmacht sind die (vorerst gescheiterten) Astronauten häufig unglaublich gut gelaunt, fühlen sich sehr glücklich und sind euphorisiert! Und nicht selten berichten auch sie von der subjektiven Wahrnehmung, durch einen Tunnel hindurch auf ein Licht zugeflogen zu sein!

 

"OUT-OF-BODY-ERFAHRUNG" bzw. "SCHWEBE-ERLEBNIS"

Das außergewöhnlichste Nahtod-Erlebnis ist zweifelsfrei das Schweben über dem eigenen Körper, auch als "Out-of-Body-Erfahrung" bezeichnet! Könnte man davon ausgehen, dass die Personen die darüber berichten sich tatsächlich außerhalb ihres eigenen Körpers befunden hätten, müsste man unweigerlich und in voller Ernsthaftigkeit über eine übernatürliche Seele diskutieren! Hierzu sehen (die meisten) Hirnforscher aber keinen wirklichen Anlaß! Bei näherem Hinsehen scheint es in der Tat weitaus weniger spektakuläre Ursachen für solche Wahrnehmungen zu geben!

Sich selber von außen zu sehen, ist prinzipiell nichts völlig Ungewöhnliches! Bittet man Leute darum, sich an einen Schwimmbadbesuch zu erinnern, geben etwa 80% von ihnen an, dass sie sich selbst dabei vom Beckenrand aus im Wasser beobachten. Eine mentale Ansicht der eigenen Person von außen zu erstellen, ist eine normale Leistungsfunktion jener Hirnzentren, die multiperspektivisch arbeiten! In Gefahrensituationen greift das Hirn mitunter auf diese Möglichkeit zurück. Wenn wir uns in einer unbekannten Stadt oder innerhalb eines größeren Gebäudes, Passagierschiffes o.ä. verlaufen und über unsere räumliche Position innerhalb dieses Objektes nachdenken, sehen wir unser eigenes Bild mitunter ebenfalls inmitten einer geistig vorgestellten Landkarte.

Man kann solche Erlebnisse aber auch künstlich hervorrufen! Bei Epilepsie-Patienten wird je nach Schwere der Erkrankung häufig Gehirngewebe entfernt, dass sich im Rahmen einer längerfristigen vorhergehenden Beobachtung als besonders Störanfällig erwiesen hat ("Epilepsieherd"). Im Vorfeld an eine solche OP werden umfangreiche Untersuchungen mit punktgenau angesetzten Elektroden durchgeführt um festzustellen, wie die Kartographie der wichtigsten Hirnareale bei der betreffenden Person im Detail aussieht und welche Stellen auf keinen Fall verletzt werden dürfen, will man nicht schwere Funktionsverluste oder -störungen hervorrufen. Reizt man nun einen bestimmten Punkt im "Gyrus angularis" mit leichtem Strom, berichten die Betroffenen von einem Gefühl des Sinkens oder Fallens. Bei höherer Stromstärke hatten schon Patienten die Wahrnehmung, einige Meter über ihrem Bett zu schweben und - im konkreten Fall einer Patientin- auf ihren Unterkörper und die eigenen Beine herabzusehen.

 

DAS GEFÜHL VON EWIGKEIT, GÖTTLICHER PRÄSENZ UND VON DER ENTGRENZUNG DES KÖRPERS

Man hat mittels bildgebender Verfahren (Magnetresonanztomograph) Untersuchungen an meditierenden Menschen gemacht, um der Natur religiöser Erfahrungen nachzuspüren. Zu diesen Erfahrungen oder Empfindungen gehören etwa das Gefühl, Eins zu sein mit dem Universum, das Verschwinden von Grenzen, die Verbindung zu irgendeiner Energie, ein Zustand von Klarheit, Transparenz und Freude und eine tiefe Verbindung zu allem.

Den Probanden wurde eine leicht radioaktive Flüssigkeit injiziert. Dann versuchten sie sich in einen Zustand tiefen religiösen Empfindens hineinzumeditieren oder zu -beten (Franziskaner-Nonnen nahmen am beschriebenen Experiment ebenfalls teil). Wenn die Probanden glaubten, den Zustand religiöser oder meditativer Ekstase erreicht zu haben, zogen sie an einer Schnur und der Tomograph begann sogleich ihre Gehirne nach Regionen zu durchsuchen, die auffallend aktiv oder auch auffallend inaktiv waren!

Das Ergebnis:
Das im Scheitellappen befindliche "Orientierungs-Assoziations-Areal" (nachfolgend OAA genant) war besonders inaktiv. Normaler Weise vermittelt diese Region eine Empfindung darüber, wo der Körper endet und die äußere Welt beginnt.

Die Informationsquelle des OAA ist ein interner Wahrnehmungsprozess, den man als Propiozeption  (Wahrnehmung von Körperlage- und bewegung im Raum) bezeichnet: An der Propiozeption sind in erster Linie die Tiefensensibilität und das Gleichgewichtsorgan beteiligt: Zahllose Sensoren (Mechanorezeptoren) registrieren Zustand und Zustandsänderungen des Bewegungs-und Haltungsapparats (Muskelspindeln, Sehnenspindeln, Winkelstellung der Gelenke,..). Der Vollständigkeit halber sei die Viszerozeption erwähnt - jener Wahrnehmungsprozess, über den das vegetative Nervensystem dem Hirn Informationen über die Organtätigkeiten übermittelt, auf deren Basis das Hirn wiederum z.B. Hunger- und Müdigkeitsempfinden, den Blutdruck oder die Hormonausschüttung reguliert.

Der linke Teil des OAA vermittelt das Gefühl für die physischen Grenzen des Körpers. Bei magersüchtigen Personen ist dieses Areal häufig funktionsgestört und die Betroffenen nehmen sich selbst als viel schwerer und fülliger wahr, als sie sind! Der rechte Teil des OAA verarbeitet Informationen über Zeit und Raum, also den Kontext, in dem der Körper agiert. Für seine Berechnung benötigt das OAA ständig Informationen von den Sinnesorganen. Bei tiefer Meditation werden die Sinnesorgane "ausgeblendet". Die Schläfenlappen erhalten keinen Input mehr. In Ermangelung des normalen "Informations-Futters" kann der linke Teil des OAA die Grenze zwischen dem Selbst und der Welt nicht mehr definieren. Als Resultat nimmt das Gehirn seinen Besitzer als eng verbunden mit allem und jedem wahr. Durch fehlende Stimulation des rechten OAA verschwindet auch der Bezug zu Raum und Zeit. Infolge dessen entsteht ein Gefühl von Ewigkeit und Endlosigkeit.

Es spielen aber noch weitere Hirnbereiche mit hinein! Der Hippocampus ist eine Art Schleusentor. Er reguliert den neuronalen Informationsfluß zwischen Hirnarealen. Bei tiefer Konzentration auf Objekte, Worte oder Gedanken treibt die starke Beanspruchung anderer Bereiche (etwa des Aufmerksamkeitszentrums) den Hippocampus dazu, den Input zum Scheitellappen abzuschalten. Das Orientierungsareal (OAA) arbeitet aber trotz seiner "Blindheit" weiter und vermittelt den Eindruck, man löse sich in etwas sehr viel Größerem auf. Die "Gegenwart Gottes" wird spürbar. Es entsteht das Gefühl der Existenz einer übernatürlichen Macht.

 

 

 NATÜRLICHE FUNKTION VON NAHTODES-ERLEBNISSEN?

Über Nahtod-Erlebnisse wird oft und viel diskutiert. Die Mystiker bringen u.a. das Argument ein, dass eine biologische Maschine wie das Hirn nicht irgendein "überflüssiges Schauspiel" aufführen würde! Die Natur betreibt an sich keinen unnötigen Aufwand! Warum also sollte sie Energie dafür einsetzen, einem sterbenden Individuum mittels Hormonentgleisung o.ä. den Schrecken seines zu diesem Zeitpunkt ohnehin unvermeidbaren Endes zu nehmen? Ich denke diese Mechanismen sind sehr wohl biologisch sinnvoll! Wenn es noch eine minimale Überlebenschance gibt, helfen uns diese Vorgänge, sie zu nutzen! Wenn ich hingegen wirklich sterbe, können die (im Idealfall eintretenden) hormonellen Glücksgefühle meine Panik und mein Entsetzen lindern. Stellen wir uns eine Gruppe von Steinzeitmenschen vor, in deren Mitte sich ein Sterbender befindet. Wenn dieser in unsäglicher Furcht laut schreit, ohne das irgendwer eine Bedrohung wahrnehmen kann, würde die ganze Gruppe in enormen Streß oder Panik geraten! Schließt der Sterbende aber mit einem entspannten Gesichtsausdruck im Rausch irgendwelcher entgleisten Neurotransmitter friedlich die Augen, so ist dieser Vorgang auch für die anderen weniger beängstigend und sie verschwenden keine Energie mit sinnlosen Aktionen (Flucht o.ä.)!

 

WUNSCHDENKEN UND MYSTIFIZIERUNG

Warum sehen viele Personen im Rahmen von Nahtod-Erlebnissen ENGEL und VERSTORBENE? Aus demselben Grund aus dem mystisch argumentierende Menschen darauf beharren, diese Erlebnisse würden einen Blick in eine jenseitige Welt gestatten - weil sie es so wahrnehmen bzw. interpretieren wollen (auch unbewusst)! Wenn ich aus einem nächtlichen Traum erwache, der zwar starke Emotionen, aber wenig konkrete Inhalte in meinem Kurzzeitgedächtnis hinterlassen hat, werde ich wahrscheinlich dazu neigen, irgendwelche Inhalte zu konstruieren! Ich entwerfe eine Geschichte über die Traumhandlung wobei ich in dem Moment indem ich mich zu erinnern bemühe, bereits unwissentlich Inhalte (Deutungen) erzeuge, anstatt sie zu erinnern! Daher ist es wohl auch verständlich, dass Amerikaner und Europäer verschiedene Jenseits-Landschaften (Wiesen oder Getreidefelder) erleben. Das Gedächtnis beruft sich auf die jeweiligen kulturbedingten Erfahrungen. Auch die oft protokollierte Aussage von Personen mit Nahtod-Erlebnis, sie hätten die Ärzte und Krankenwagen aus der Vogelperspektive gesehen, ist nicht weiter verwunderlich! Ihr Verstand weiß ja, welches Szenario sich höchstwahrscheinlich um das Unfallgeschehen herum abgespielt hat!

Es ist menschlich nachvollziehbar, dass viele Leute ungern von der mystischen Interpretation der Nahtod-Erlebnisse abweichen! Immerhin scheinen diese ja - unter Nichtbeachtung der in dieser Kapitelseite aufgeführten Fakten - auf ein jenseitiges Leben und somit auf eine unbegrenzte Lebensperspektive für uns alle hinzudeuten! Wie stark der Wunsch nach einer wissenschaftlichen Rechtfertigung des Übernatürlichen ist, konnte man auch anhand eines Fernseh-Beitrages der Serie "Gallileo Mystery" sehr schön sehen! Im Rahmen dieses auf die Bedürfnisse der Esoteriker maßgeschneiderten Beitrages wurde ein junger Mann in Hypnose versetzt und aufgefordert, durch Verlassen seines Körpers bzw. Einnahme einer außerkörperlichen Perspektive Vorgänge zu beschreiben, die sich zeitgleich hinter einer Trennwand abspielten! Hinter der Wand waren aber nicht etwa Zahlen auf den Boden geschrieben o.ä.! Nein, eine ganze Artisten- und Schauspielergruppe übte sich in kunterbuntem Treiben. Somit konnte aus jeder X-beliebigen Assoziation des Mannes ein Bezug zu realen Ereignissen hergestellt werden! Ein Beispiel: "Ich sehe etwas gelbes das sich bewegt....!" Parallel zu dieser Aussage zeigt die Kamera in Nahaufnahme zwei gelbe Jonglier-Kegel, mit denen einer der Artisten gerade hantiert.

 

NATURWISSENSCHAFTLICHES FAZIT

Nahtod-Erlebnisse sind trotz ihres außergewöhnlichen Charakters kein echter Hinweis auf ein Leben nach dem Tod bzw. auf die Existenz einer Seele! Alle Nahtod-Wahrnehmungen dürften bereits für die Nutzung im Leben in unserem Gehirn angelegt sein! Ob ich nun eine Perspektive außerhalb des Körpers einnehme, starke Lichtreize wahrnehme oder Glück und inneren Frieden empfinde - all diese Dinge beruhen auf Vorgängen innerhalb meines Nervensystems! Der Gedanke "Ich sterbe jetzt" kann diese Mechanismen gleichzeitig auslösen, abhängig davon wie unmittelbar ich mit dieser Vorstellung konfrontiert werde, für wie ausweglos ich die Situation einschätze und ob ich noch Handlungsspielraum erkennen kann! Die Zukunfts-Vorhersagemaschine Gehirn kollabiert in diesem fatalen Augenblick, an dem Zukunft und Vergangenheit im "Clash der Zeiten" zusammenstoßen! Es bildet eine neuartige Perspektive aus, innerhalb derer es nicht mehr die Außenwelt, als vielmehr sich selber (seine tieferen Prozesse) wahrnimmt und so den Eindruck "außersinnlicher Wahrnehmungen" entstehen lässt.

 

 

 

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